Nach tragischem Unfall: Verbrannte Motorradfahrerin identifiziert

Bei dem tödlichen Verkehrsunfall am 05. August 2020, kurz nach dem Abzweig Bobeck im Saale-Holzland-Kreis, bei dem ein Motorradfahrer sein Leben verlor, wurden die Unfallermittler vor eine große Aufgabe gestellt. Nicht nur, dass das Motorrad und der Fahrzeugführer bis zur Unkenntlichkeit verbrannten, auch die Unfallrekonstruktion erwies sich als große Herausforderung und warf viele Fragen auf – welche es zu klären galt.

Hätte der LKW-Fahrer den Unfall verhindern können? Haben die Straßenführung oder die Lichtverhältnisse vor Ort ursächliche Auswirkungen auf das Unfallgeschehen gehabt? Wie war das Fahrverhalten des Motorradfahrers, welche Rolle spielten Geschwindigkeiten bei dem Zusammenstoß?

Äußerste Priorität hatte jedoch die Klärung der Identität des verunglückten Motorradfahrers. Hierzu wurden DNA-Muster an die Gerichtsmedizin Jena übermittelt, welche die traurige Gewissheit bestätigte, dass es sich bei dem Motorradfahrer um eine 20-jährige Frau aus Gera handelte.

Zur Unfallursache können nach wie vor keine präzisen Aussagen gemacht werden. Ein Unfallgutachter der DEKRA hat, in enger Zusammenarbeit mit den Unfallermitteln der Polizei, den Unfallort vermessen, Straßen- und Lichtverhältnisse überprüft und die Gegebenheiten vor Ort für eine mögliche Rekonstruktion untersucht, um letztlich zu dem Schluss zu gelangen, dass es wahrscheinlich eine Verkettung ungünstiger Umstände war, die zu diesem tragischen Ereignis geführt haben.

Die Gretchenfrage nach Unfallursache und letztlicher Schuld können in diesem Fall nicht eindeutig geklärt werden. Der LKW-Fahrer hätte den Unfall nicht vermeiden können, da er sich bereits im Abbiegevorgang befand. Aufgrund der Ermittlungen ist nach derzeitigem Erkenntnisstand aber davon auszugehen, dass die junge Motorradfahrerin ihr Fahrverhalten den vorherrschenden Sichtverhältnissen nicht vollumfänglich angepasst hat.

Aufgrund des Baumwuchses am Fahrbahnrand war es im Kurvenbereich schier unmöglich an dieser uneinsehbaren Stelle auf Sicht zu fahren, um fortfolgend noch entsprechend auf den abbiegenden Lkw rechtzeitig reagieren zu können. Am Ende bleibt ein tragischer Unfall, mit einem noch tragischerem Ende, welcher ein Leben viel zu früh beendete und viele weitere für die Zukunft erheblich beeinflusst.

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Fotos: Fabian Peikow

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