Bewohnerin in Kahla erleidet CO-Vergiftung: Großeinsatz der Feuerwehr in Mehrfamilienhaus

 

Am Mittwochabend gegen 23.25 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Kahla zum ersten Einsatz im neuen Jahr aufgrund eines Kohlenmonoxid-Austrittes in den Oberbachweg in Kahla im Saale-Holzland-Kreis alarmiert. Direkt gegenüber der Einsatzstelle ist erst im Oktober 2018 eine Tischlerei (wir berichteten) in Flammen aufgegangen.

Vorangegangen war die Einlieferung einer jungen Bewohnerin aus dem Mehrfamilienhaus nach Übelkeit mit Verdacht auf eine Kohlenmonoxidvergiftung wenige Stunden zuvor. Sie wurde mit einem Rettungswagen in die Zentrale Notaufnahme gebracht. Dort stellten Ärzte nach intensiven Untersuchungen eine mehrfach erhöhte CO-Konzentration im Blut fest.

Nach einer Abstimmung zwischen Klinik und der Rettungsleitstelle in Jena wurden dann umfangreiche Maßnahmen der Feuerwehr in Kahla eingeleitet, da befürchtet werden musste, dass auch andere Bewohner des Hauses gefährdet waren. Nach dem Evakuieren von ca. sechs Bewohnern, die zu der Zeit anwesend waren, wurde das Gas in dem betroffenen Gebäudeteil abgestellt.

Anschließend führte die Feuerwehr unter schwerem Atemschutz mehrere Messungen durch. Auch hier stellte sich heraus, dass eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration in den Wohnungen vorlag. Die CO-Warner schlugen Alarm. Während der Belüftung aller Wohnungen mit einem Überdruckbelüfter wurde der Bürgermeister der Stadt Kahla, Jan Schönfeld informiert. Er kam vor Ort. Eine Rückkehr in die Wohnungen wurde seitens der Einsatzleitung sowie der Polizei ausgeschlossen.

Es wird ein technischer Defekt einer Gastherme vermutet, die erst von einer Fachfirma im Laufe des Tages überprüft werden muss, bevor das Gas wieder angestellt werden kann. Der Bürgermeister organisierte in Abstimmung mit Feuerwehr und Polizei eine vorübergehende Betreuung und Notunterkunft in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Kahla, Bahnhofstraße. Wenig später kam ein Bewohner in einer Pension unter. Die anderen Personen verbrachten die Nacht bei Bekannten.

Zur Absicherung des Feuerwehreinsatzes und zur medizinischen Untersuchung der evakuierten Bewohner standen zwei Rettungswagen bereit. Auch ein Notarzt war mit an der Einsatzstelle. Die Freiwillige Feuerwehr Kahla war mit 19 Kameraden und Kameradinnen zu Hilfe geeilt.

Zur Unterstützung mit weiteren Atemschutzgeräteträgern wurde auch die Feuerwehr Orlamünde angefordert. Die Polizeiinspektion Saale-Holzland hat die Ermittlungen aufgenommen. Erst vor rund drei Wochen gab es in dem Mehrfamilienhaus einen ähnlichen Einsatz. Damals konnte die Feuerwehr keine erhöhten CO-Werte feststellen. Der Einsatz war gegen 2.00 Uhr beendet.

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