Feuerwehr und Notfallsanitäter-Azubis proben Ernstfall bei Kahla

Eine groß angelegte Einsatzübung führten Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehren Kleineutersdorf und Kahla am Donnerstagabend in Kleineutersdorf im Saale-Holzland-Kreis durch. Gegen 18.50 Uhr ging der Anruf bei der Rettungsleitstelle in Jena ein, dass der Dachstuhl der Gaststätte „Zur Grünen Aue“, Dorfstraße 3 brennt. Mehrere Personen wurden als vermisst gemeldet.

Die Feuerwehren aus Kahla und Kleineutersdorf wurden sofort von der Leitstelle alarmiert. Umgehend machten sich die Floriansjünger und ein Rettungswagen zur Absicherung des Einsatzes auf den Weg zum Einsatzort. Vor Ort bestätigte sich die Lage. Mehrere Personen konnten das Gebäude nicht mehr rechtzeitig verlassen. Giftiger Rauch hatte sich bereits auf das gesamte Haus ausgebreitet, Flammen drangen aus dem Wohn- und Gaststättengebäude. Drei weitere Rettungswagen wurden aufgrund der insgesamt sechs vermissten Personen nachgefordert.

Die Kameraden mussten mit mehreren Trupps unter schweren Atemschutz in das Gebäude vorgehen und nach den Vermissten suchen. Parallel dazu wurde trotz des begrenzten Platzes in der Ortsdurchfahrt, der engen Bebauung und störender, quer durch den Ort verlaufender Stromleitungen, eine Drehleiter in Stellung gebracht. Neben der Brandbekämpfung und Menschenrettung mussten die Feuerwehren auch eine Riegelstellung aufbauen, denn an der Gaststätte war auch ein Wohnhaus angebaut, außerdem waren angrenzende Nachbargebäude in Gefahr, ein Übergreifen der Flammen musste verhindert werden.

Trotz des geringen Platzes in Kleineutersdorf fanden alle Fahrzeuge ihren Aufstellort, aber die Ortsdurchfahrt musste während des Einsatzes rund zwei Stunden komplett gesperrt werden. Die Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehren übergaben die verletzten Personen nach der Rettung aus dem Gebäude an die Nachwuchsretter des Deutschen Roten Kreuzes. Diese führten die Erstversorgung durch und brachten die Personen auf Tragen direkt zum Rettungswagen.

Sechs Auszubildende Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen des Kreisverbandes Jena-Eisenberg-Stadtroda e.V. vom Deutschen Roten Kreuz nahmen teil. Für sie war dieser Einsatz eine gute Übung für die Bewältigung ihrer anstehenden Prüfungen, um praktische Erfahrungen so realistisch wie möglich zu sammeln und die Zusammenarbeit mit den Kräften der Feuerwehr zu festigen und auszubauen.

Die angehenden Notfallsanitäter befinden sich gerade in der Ausbildung und arbeiten auf den Rettungswachen Jena, Dorndorf-Steudnitz, Eisenberg, Hermsdorf, Stadtroda und Kahla im Saale-Holzland-Kreis verteilt. Fünf von ihnen sind bereits im 2. Lehrjahr, einer befindet sich noch in seinem ersten Jahr. Mit dabei war Peter Köppen, der beim Kreisverband für die Ausbildung und Betreuung der Azubis zuständig ist. Er unterstützte die angehenden Retter und gab ihnen nach dem Einsatz positives Feedback für den Ablauf und die Durchführung der Übung.

Geplant und organisiert hatte die Übung Daniel Schmidt von der Feuerwehr Kahla. Der Inhaber von der Gaststätte „Zur Grünen Aue“, Jens Fröhlich, stellte sein Objekt zur Verfügung, welches gerade renoviert wird und im Mai wieder eröffnen soll. Nachdem der Einsatz beendet war, wurden die Schlauchleitungen zurückgebaut und eine kleine Auswertung folgte bei Thüringer Bratwurst.

« von 68 »

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