Wiegendorfer verzweifeln: Vier Überflutungen in zwei Wochen

Innerhalb von zwei Wochen hat das kleine Örtchen Wiegendorf im Kreis Weimarer Land vier schwere Unwetter abbekommen. Wassermassen, die Mengen an Schlamm von den umliegenden Feldern mit sich brachten, ergossen sich in die Gassen des 320-Seelen Ortes. Dabei wurden die Abstände der schweren Unwetter immer kürzer.

Los ging es am 19. Mai, dem folgte der 30. Mai, der 3. Juni und am Morgen des 4. Juni kam das bisher Letzte. Sandsackbarrieren prägen das Bild an den Ortsrändern bis in den Ortskern hinein. Geholfen haben sie, doch verhindern, dass Unmengen an Schlammwasser Teile des Örtchens überfluten, das konnten sie nicht. Einige Familien fürchten um ihre Existenz.

Getroffen hat es zum vierten Mal auch Ernst Hommer, Inhaber der Firma EuroLam. Er muss an zwei Fronten gleichzeitig gegen die Hinterlassenschaften der Unwetter kämpfen. Zum einen in seiner Firma, am Ortsrand, zum anderen hat es auch jedes Mal sein Eigenheim erwischt. Er spricht von Schäden die im Bereich einer halben Million Euro liegen. Schlafen ist seit dem 19. Mai für ihn ein Fremdwort. „Wir arbeiten in den letzten Wochen 14 bis 16 Stunden am Tag.“

Auch das THW ist den Freiwilligen Feuerwehren der Region, die in Wiegendorf im Einsatz sind, zur Hilfe gekommen. Mit großen Pumpen leerten sie am Sonntagvormittag einen Teich am Rande des Ortes, damit dieser als Puffer für die noch kommenden Wassermassen zur Verfügung steht. „Wenn wir den Teich fast leer haben, dann braucht es nur gut 10 Minuten und das Wasser, das nachläuft hat ihn wieder gefüllt“, so ein THW-Helfer vor Ort. Die Aufräumarbeiten werden wohl noch Tage dauern, bis an Normalität wieder nur etwas zu denken ist.

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