Feuerwehr simuliert Ernstfall im Tunnel Berg Bock auf der A71 bei Suhl

Am gestrigen Samstag war es nach langer Vorbereitungsphase soweit. Die eigentlich für das Jahr 2015 angesetzte Übung zu den neu eingeführten Standard-Einsatz-Regeln Straßentunnel (SER) wurde erfolgreich durchgeführt. Eine lange Vorbereitungszeit sowie ein intensives Training waren im Vorfeld notwendig, um die diesjährige Übung zum Erfolg zu bringen.

Die im Jahr 2014 eingeführten SER Brandbekämpfung in der „Kammquerung Thüringer Wald“ konnte von den Portalfeuerwehren unter Realbindungen erprobt und trainiert werden. Es ist für die Kameraden immer wichtig, dass sie das Erlernte auch praktisch und unter Realbedingungen trainieren können. Hierzu war es notwendig das Übungsobjekt, den Tunnel „Berg Bock“, ab 14.00 Uhr für mehrere Stunden komplett für den Verkehr zu sperren.

Trainiert wurden die sogenannten Basiseinheiten. Das sind jeweils die drei Einheiten „Erkunden“, „Löschen“ und „Suchen und Retten“. Für die trainierten Kameraden war die Übung bekannt, jedoch wussten sie nicht, welches Einsatzszenario sie an der Einsatzstelle erwartet. So wurde für Einheiten simuliert, dass es im Tunnel Berg Bock zu einem LKW Unfall kam. Kurze Zeit später wurde durch vorhandene Sicherheitseinrichtungen sowie durch die zentrale Betriebsleitstelle eine Verrauchung in der betroffenen Röhre festgestellt. Durch dieses Szenario ändert sich natürlich das weitere Vorgehen der Feuerwehrkameraden.

So wurde aus einer technischen Hilfeleistung, ein Brandeinsatz. Genau hier begannen die neuen SER zu wirken. Dabei bestand das Ziel dieser Übung darin, dass die jeweiligen Einheiten ihre spezifischen Aufgaben kennen und selbstständig durchführen können. Der jeweilige „Stoßtruppführer“ der Einheit konnte hier seine Koordinierungsaufgabe trainieren und seine Trupps auf Grund der jeweiligen Lageänderung anweisen. Es wurde zudem Wert daraufgelegt, dass die neu gewonnenen Informationen an den Einsatzleiter weitergegeben werden, um so ein weiteres Vorgehen richtig koordinieren zu können.

Auch das richtige Vorgehen beim Erkunden, beim Löschen sowie beim Suchen & Retten wurden trainiert. Den ca. 60 Kameraden wurde dabei alles abverlangt. Ein Fazit zog der Suhler Amtsleiter der Feuerwehr Carsten Wiegmann am Ende: „Wir haben gesehen, solche Übungen sind wichtig für die Kameraden. Es geht nicht darum, sie zu überprüfen. Vielmehr geht es darum, ihnen das spezielle Bauwerk „Tunnel“ näher zu bringen. Ein Tunnelbrand ist eben doch nicht mit dem Feuer zu vergleichen.“

Nach gut sechs Stunden war auch den Kameraden die Erschöpfung anzusehen. Dennoch waren sie bis zur letzten Übung immer motiviert, um die geforderten Aufgaben zu meistern. Und diese Anstrengungen haben sich gelohnt. Viele neue Erfahrungen wurden gemacht, Mängel konnten direkt ausgemerzt werden und der ein oder andere neue Kniff wurde sicher auch mitgenommen.

An dieser Übung waren nicht nur 60 Kameraden der Feuerwehren im Einsatz, sie wurden durch zahlreiche weitere Kräfte von THW und ASB unterstützt. So übernahm das THW die Versorgung der Einsatzkräfte, der ASB sorgte für die medizinische Sicherheit. Zusätzliche kamen zahlreiche Statisten von den beiden Hilfsorganisationen. Pünktlich um 21.00 Uhr konnte der Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben werden.

« von 48 »

Beitrag teilen: