15 Polizeibeamte bei Thügida- und Gegendemos in Jena verletzt

Die Thügida-Versammlung in Jena, die durch einschlägig bekannte Personen der rechten Szene angemeldet und geführt wurde, war gestern Abend um 21.00 Uhr beendet. 200 Teilnehmer hatten daran teilgenommen. Deren Anreise verzögerte sich, da es auf der Bahnstrecke zwischen Jena-Göschwitz und dem Paradies-Bahnhof durch Brandstiftung zu einem Kabelbrand gekommen war, der den Bahnverkehr vollständig lahmlegte. Mindestens 3000 Personen brachten ihren Protest gegen die Thügida-Versammlung lautstark bei den angemeldeten Versammlungen und entlang der Aufzugsstrecke „Thügida“ zum Ausdruck.

Das Ziel des Polizeieinsatzes wurde erfüllt, es kam zu keinem unmittelbaren Aufeinandertreffen der gegensätzlichen Lager. Dennoch distanzierte sich Polizeiführer Thomas Quittenbaum deutlich von den teils massiven gewalttätigen Angriffen gegen Polizeibeamte, Demonstranten der gegensätzlichen Lager und gegen Sachen. 15 Polizeibeamte wurden u.a. durch Steinwürfe verletzt, mindestens drei Polizeifahrzeuge wurden beschädigt, ebenso mehrere Privat-PKW. Es kam zu Flaschenwürfen (Glas-Flaschen) aus beiden Lagern, wodurch mehrere Personen verletzt und eine Vielzahl gefährdet wurden.

Die Polizei nahm zum jetzigen Stand 11 Strafanzeigen von Thügida-Teilnehmer und 24 Strafanzeigen von Teilnehmern der Gegendemonstrationen auf. Es ging dabei um Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Dies sind u.a.:

  • Eingriff in den Bahnverkehr durch Brandlegung
  • Mindestens sieben Sachbeschädigungen, darunter drei beschädigte Einsatzfahrzeuge der Polizei und drei Privatfahrzeuge
  • Zwei mal Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen
  • 15 verletzte Polizeibeamte durch Flaschenwürfe
  • Zwei Verstöße gegen das Versammlungsgesetz

Das Bürgertelefon der Polizei wurde in 156 Fällen in Anspruch genommen. Eine Vielzahl von Bürgen (mehr als 100) hatte bereits in den vergangenen Tagen von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

21.04.2016 / Landespolizeiinspektion Jena / fp

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