Gefahrgut-LKW verliert nach Brand Wasserstoffperoxid in Eisenberg

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Eisenberg, der Gefahrgutzug des Kreises und die Schnelleinsatzgruppe Eisenberg wurden am 23. Februar 2016 gegen 16.30 Uhr zu einem Gefahrguteinsatz in die Bahnhofstraße auf das Betriebsgelände eines Chemiehandels nach Eisenberg (Saale-Holzland-Kreis) alarmiert.

Auf dem Betriebsgelände einer Chemiehandelsfirma kam es beim Transport von mehreren Chemikalien u.a. Wasserstoffperoxid, Essigsäure und Ammoniak aus noch unbekannter Ursache zu einem Brand auf der Ladefläche des LKW. Der Fahrer des LKW reagierte geistesgegenwärtig und konnte das Feuer selbstständig löschen.  Die Einsatzkräfte fanden einen leckgeschlagenen Tank mit der UN-Nummer 2014 vor. Es handelte sich hierbei um Wasserstoffperoxid. Dieser Stoff ist nach Gefahrstoffkennzeichnung eine brandfördernde und ätzende Lösung. Bei Hitzeeinwirkung kann es zu einem Druckanstieg im Behälter kommen, welcher mit einer Berstgefahr und nachfolgender Explosion verbunden wäre. Wasserstoffperoxid entwickelt dadurch auch ätzende und reizende Dämpfe. Diese können unsichtbar und schwerer als Luft sein. Somit mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit dem Wind vorgehen. Außerdem sollte die Zahl der Einsatzkräfte im Gefahrenbereich auf das Nötigste begrenzt werden.

Die Kameraden gingen mit Chemikalienschutzanzügen unter schwerem Atemschutz zum LKW vor, um das weitere Ausströmen des Wasserstoffperoxid zu verhindern, das Leck zu verschließen und um die bereits ausgelaufene Substanz aufzunehmen. Es wurde eine Dekontaminationsstelle errichtet, damit die etwaige kontaminierte Schutzkleidung der Einsatzkräfte gesäubert werden und eine Kontaminationsverschleppung nicht auftreten konnte. Hierfür wurde Reinigungsmittel auf den CSA-Träger aufgebracht und die Kameraden mit Wasser abgesprüht. Danach wurde der Anzug verpackt und zum Abtransport bereitgestellt. Die Chemikalienschutzanzüge gelten nach dem Einsatz als kontaminiert und müssen gründlich gereinigt werden.

Der LKW-Fahrer wurde bei dem Löschen des Brandes verletzt und musste notärztlich behandelt werden. Er wurde mit einem Rettungswagen in das Krankenhaus Eisenberg verbracht. Mehr als 80 Einsatzkräfte waren viele Stunden im Einsatz. Der Gefahrguteinsatz zog sich bis in die Abendstunden hin. Auch der leitende Notarzt des Landkreises war vor Ort.

Kräfte im Einsatz: Freiwillige Feuerwehren Eisenberg, Bürgel, Hermsdorf, Kahla, Camburg, Dorndorf-Steudnitz, Königshofen und Crossen an der Elster, Gefahrgutzug Saale-Holzland-Kreis, Führungsunterstützungsgruppe, Schnelleinsatzgruppe Eisenberg, Leitender Notarzt, Rettungswagen, Notarzt, Polizei

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